Wenn doch nur jemand stehen bliebe
und sähe was im Schatten liegt.
Wenn doch nur einer seinen Blick
Und so führe ich Beziehungen zwischen Nord und Süd, arbeite zwischen Ost und West. Ein Dasein im weg-sein, unterwegs sein. Immer-irgendwo-gerade-nicht-sein.
Mein Herz kann nicht anders, weiß nichts anderes. Überall ist immer nur ein Teil von mir und das Ganze; das kenne nur ich, ist meins allein. So gehöre ich überall hin und doch nur mir selbst. Mein Herz kann nicht anders, weiß nichts anderes.
Selbst meine Wurzeln sind ohne Wurzeln, wie kann es anders sein. Denn das Netz, in das ich geboren wurde, hat weite Maschen, mit viel Raum für dazwischen. Und so balancieren wir auf den verbindenden Fäden, knüpfen neue und schaffen immer neue Zwischenräume, die flüstern:
Es gibt einen Unterschied zwischen hier sein und nicht weg sein. Zwischen Bleiben und nicht gehen.
Weitere Texte von Eva
Wenn doch nur jemand stehen bliebe
und sähe was im Schatten liegt.
Wenn doch nur einer seinen Blick
Wenn doch nur das Smartphone schon erfunden wäre – dann könnte er jetzt auf etwas starren. Mit einem wenig Begeisterung zeigenden Mundwinkel alles auf Tinder nach rechts wischen.
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