Diese Sommer mit Dir auf dem Hof unserer Großeltern, ich zehre bis heute von ihnen. Ich habe sie alle eingeatmet und aufgesogen …
Kübelweise Sehnsucht kotzt du vor meine Füße,
ich will sie nicht, das wissen wir schon,
und doch ersaufe ich fast in der Lache,
durchtränkte Hosenbeine, triefende Flecken,
vielleicht auch blinde. Zurückgelassen lauere ich
auf den Lidschlussreflex, der den Fremdkörper
ausspuckt, die Sehnsucht vom Teppich verschluckt
zerbeiße ich meine Brille.
Will dich nicht sehen, nicht mehr, nie mehr, nein:
Jetzt nicht.
Zweifeln macht taumelig. Meine Flucht: Stagniert.
Ich nehme deine Hand.
Kurzbefehl: Steuerung entfernen. Und dann:
Eine Leerstelle, im Bauch.
In deinem Herzen nicht.
Du schreibst Karten, mit sonnigen Grüßen von
der Insel: Pack die Badehose ein! Ja ja.
Eintauchen will gelernt sein, notierst du auch.
Durchstreifst mit hochgekrempelten Hosen das
Gewirr der Kiefernwälder. Das zwickt ganz schön,
schau mal, ich spüre, ich spüre dich.
Halt die Klappe! Halt die Klappe! lachst du und
krachst gegen einen Baumstamm.
Der gibt nicht nach.
Im Dickicht meiner Erinnerung durchkämme
ich Wortgestrüppe, geteilte Verbundenheit,
oder verbundene Geteiltheit, egal das alles.
Bezahlst Bier, Koks und Sonnencreme mit
meiner Kreditkarte, amüsierst dich ungezwungen
und ich stolpere über deine Maschen, aua.
Nimm deine Sehnsucht zurück, sonst häkel ich dir
einen Pullover daraus, zwinge dich ihn zu tragen,
im Sommer, na klar.
Hab‘ dir deine Flüchtigkeit vorgeworfen,
und habe fluchtartig mich selbst verlassen.
Ich weine nicht.
Ich gehe ganz früh ins Bett.
Summertime Madness – Summer Edition 2022
Diese Sommer mit Dir auf dem Hof unserer Großeltern, ich zehre bis heute von ihnen. Ich habe sie alle eingeatmet und aufgesogen …
An dem einen Ufer. An dem Anderen. An dem Ufer des Flusses. An den Ufern von Seen. Die Gewässer trennen und verbinden. Die Ufer sind das Ende und der Anfang. Das Wasser ist der Anfang und das Ende.